Egal ob als Start-up, Freiberufler, Kapitalgemeinschaft oder Kleinunternehmen. Wer eine Existenzgründung bzw. Unternehmensgründung in Deutschland plant, muss bei den ersten Schritten einiges beachten.
Geschäftsidee & Konzept
Zunächst einmal ist es wichtig, eine Geschäftsidee zu entwickeln. Um auf dem Markt erfolgreich zu sein, sollten folgende Schritte durchdacht sein:
- Klare Beschreibung der Geschäftsidee: Egal, ob Kunden Cannabissamen kaufen oder den nächsten Adventure-Trip buchen möchten – der Markt ist aktuell vielfältig und die Möglichkeiten divers.
- Identifizierung der Zielgruppe und des Kundennutzens
- Markt- und Wettbewerbsanalyse
- Einnahmenmodell (Wie verdienen Sie aktiv Geld?)
Für Bankkredite oder Fördermittel brauchen Sie in der Regel einen Businessplan und eine detaillierte Finanzplanung.
Rechtsform wählen und Unternehmen anmelden
Wer in Deutschland ein Unternehmen führen möchte, muss dieses anmelden. Die Haftungsformen sind je nach gewählter Rechtsform unterschiedlich. Nicht immer wird Startkapital benötigt.
Die häufigsten Formen für Gründer in Deutschland sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:
| Rechtsform | Haftung | Startkapital | Aufwand |
| Einzelunternehmen | privat | nicht notwendig | sehr gering |
| Freiberufler (oft Kleinunternehmen) | privat | nicht notwendig | sehr gering |
| Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)
= Personengesellschaft |
privat,
gesamtschuldnerisch |
nicht notwendig | gering |
| UG (haftungsbeschränkt) | keine private Haftung
(sondern mit Gesellschaftsvermögen) |
mindestens 1 € | mittel |
| GmbH | keine private Haftung
(sondern mit Gesellschaftsvermögen) |
ab 25.000 € (bei Gründung mindestens 12.500 €) | höher |
| GmbH & Co. KG | meist keine private Haftung (sondern mit Gesellschaftsvermögen) | Stammkapital von 25.000 € notwendig | höher |
| Aktiengesellschaft (AG) | Auf Gesellschaftsvermögen beschränkt | 50.000 € | höher |
Alle Rechtsformen, bei denen ein Startkapital notwendig ist, gelten als Kapitalgesellschaften.
Eintragung ins Handelsregister: Ja oder Nein?
Freiberufler (beispielsweise Ärzte, Anwälte oder Künstler verschiedener Bereiche) und Kleingewerbe benötigen in Deutschland keine Eintragung ins Handelsregister. Als Kleingewerbetreibende gelten Unternehmen mit Gewerbe, deren Betrieb nach Art und Umfang keinen kaufmännisch eingerichteten Geschäftsbetrieb notwendig macht (z. B. durch einen überschaubaren Umfang bzw. Umsatz).
Alle anderen Rechtsformen werden im Handelsregister vermerkt und bekommen eine HRA oder HRB zugewiesen. Die HRA (Handelsregister Abteilung A) gilt für Einzelunternehmen und Personengesellschaften wie die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), die offene Handelsgesellschaft (OHG) und die Kommanditgesellschaft (KG). In die HRB (Handelsregister Abteilung B) fallen Kapitalgesellschaften (GmbH, Aktiengesellschaften, UG).
Existenzgründung: Checkliste vor dem Start
Sie gründen ein Unternehmen und möchten wissen, was Sie beachten müssen? Diese Übersicht hilft Ihnen:
Gewerbeamt
- alle Gewerbetreibenden müssen ein Gewerbe anmelden (beim Gewerbeamt der Stadt, in der das Unternehmen gemeldet ist)
- gilt nicht für nicht gewerblich aktive Existenzgründer, wie Freiberufler – Achtung: Kleingewerbetreibende müssen ein Gewerbe anmelden!
Finanzamt
Nach Gewerbeanmeldung oder Start als Freiberufler:
- Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ausfüllen
- Steuernummer für das Unternehmen bekommen
- Umsatzsteuer-Voranmeldungen (Kleinunternehmerregelung möglich, dann wird keine Umsatzsteuer erhoben!)
IHK & HWK
- Gewerbliche Unternehmen → für sie gilt die IHK-Pflichtmitgliedschaft
- Handwerksbetriebe → Anmeldung bei der Handwerkskammer (HWK)
Weitere Tipps für den Start in die Existenzgründung
Wer ein Unternehmen gründet, der kann je nach Umfang und Arbeitsaufwand über folgende Punkte nachdenken:
- Geschäftskonto eröffnen: Bietet sich fast immer an, gerade für Kapitalgesellschaften ist dieser Schritt unerlässlich. Aber auch in fast allen anderen Rechtsformen ist der Schritt sinnvoll, es sei denn, es handelt sich um ein (nebenberufliches) Solo-Kleinunternehmen.
- Da die Steuer (Voranmeldungen, Einhaltung von Fristen etc.) oft kompliziert ist und sich für Selbstständige ständig etwas ändert, ist es empfehlenswert, sich um einen kompetenten Steuerberater zu kümmern.
- Welche Versicherungen benötigen Sie? Eine Betriebshaftpflicht ist meist besonders wichtig.
- Verträge: Sind alle wichtigen Punkte zwischen Ihnen und Ihren Geschäftspartnern vertraglich geregelt?
- Ein professioneller Internetauftritt erhöht die Sichtbarkeit: Wie wäre es mit einer eigenen Webseite?
Nutzen Sie die Chance, Ihre Existenzgründung von Anfang an professionell zu gestalten. „Deutschland startet“ begleitet Sie bei allen Schritten – von der Geschäftsidee über die Businessplan-Erstellung bis zur Finanzierung. Erfahren Sie mehr über unsere Unterstützungsangebote: Fördercheck, Beratersuche, Kontakt zu uns.