Diese Nachricht dürfte viele Existenzgründer mit Bedarf an Fremdkapital freuen: Noch nie wurde so viel Venture Capital investiert wie in 2018. Welche Branchen und Länder von den Investitionen profitieren konnten, hat eine aktuelle Studie der Beratungsgesellschaft „Ernst & Young“ (EY) ermittelt.
Mehr Venture Capital für Existenzgründer
Mit insgesamt 4,6 Milliarden Euro erhielten Start-ups in 2018 rund 7 % mehr Venture Capital als noch im Vorjahr. Dies ist der bisher höchste Wert an vergebenem Risikokapital. Neben der Höhe stieg auch die Anzahl an Venture-Capital-Investitionen auf ein Rekordhoch: Mit 615 Transaktionen wurde 2018 ein Anstieg von 21 % im Vergleich zum Vorjahr vermerkt – hier waren es lediglich 507.
Wer am meisten Venture Capital erhielt
Von den Investitionen der Venture-Capital-Geber profitierten bestimmte Bundesländer und Branchen am meisten. Laut Studie ist Berlin wie bereits zuvor Spitzenreiter im Landesvergleich: Unternehmensgründungen aus der Hauptstadt erhielten mit 67 % des investierten Kapitals die größte Unterstützung und konnten bei 245 Finanzierungsrunden insgesamt 2,6 Milliarden Euro erzielen. Die Zahl der Finanzierungsrunden lag damit 5 % höher als noch im Jahr zuvor. Allerdings sank das Venture-Capital-Volumen für Start-ups aus der Hauptstadt um 12 %. Einen Volumen-Zuwachs konnten dagegen Bayern (plus 97 %), Hamburg (plus 138 %) und Nordrhein-Westfalen (plus 154 %) verzeichnen.
Nach Branchen betrachtet erhielten trotz insgesamt geringerer Gesamtfinanzierungssumme (minus 12 % gegenüber 2017) erneut E-Commerce-Existenzgründungen das meiste Risikokapital. Dieses belief sich auf 1,6 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum betrug dieses noch 1,8 Milliarden. Gestiegen sind dagegen die Investitionen in Unternehmen aus dem Segment Software (plus 127 % ) und „FinTech“ (plus 25 %).
Fördermittel als Alternative zu Venture Capital
Eine Existenzgründung benötigt Kapital, um zu wachsen. Insbesondere zu Beginn der Gründung ist der Kapitalbedarf besonders hoch. Dies führt dazu, dass viele Existenzgründer in der Anfangsphase mit Finanzierungsschwierigkeiten zu kämpfen haben. Eine Finanzspritze mit Venture Capital kann hier sinnvoll sein, um das Unternehmen aufzupäppeln. Ein Nachteil: Durch die Investition mit Wagniskapital ändern sich häufig die Gesellschafterverhältnisse. Damit dies nicht passiert, können Fördermittel bzw. Förderkredite als Alternative herangezogen werden.
Die vollständige Studie kann als PDF-Dokument auf der Website von EY (externer Link) heruntergeladen werden.
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