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Es kann einen sehr wütend machen, wenn man beobachten muss, wie Milliarden von Venture Capital in Unternehmen fließen, die unserer Gesellschaft schaden. Es ist wichtig, sich für verantwortungsvolles Investieren einzusetzen und sicherzustellen, dass Unternehmen ethische Praktiken und Nachhaltigkeit in ihren Tätigkeiten verfolgen. Gemeinsame Anstrengung von Investoren, Konsumenten und der Regierung sind nötig, damit Venture Capital in Unternehmen fließt, die nachhaltige und positive Auswirkungen auf unsere Gesellschaft haben. Es ist Zeit, dass wir uns aktiv für einen Wandel einsetzen und verantwortungsvolle Investitionen fördern.

Die Hauptstadt der Investoren

Grundsätzlich eine gute Nachricht: Berlin ist zu Hauptstadt der Investoren geworden. Das bedeutet, dass junge Unternehmen, die innovative Lösungen für aktuelle Probleme entwickeln, finanziell unterstützt werden können. Dieses Geld kann dazu beitragen, Arbeitsplätze zu schaffen, Innovationen voranzutreiben und das Wachstum der Stadt zu fördern. Fair bezahlte Start-up-Jobs könnten zur Verbesserung der Lebensbedingungen in Berlin beitragen. Die Schaffung von Arbeitsplätzen könnte es so vielen Menschen ermöglichen, einen stabilen Lebensunterhalt zu haben. Dies würde sich positiv auf den Arbeitsmarkt und letztendlich auf die gesamte Stadt auswirken.

Jedoch hat das große Investitionsvolumen in Berlin auch seine Schattenseite: Da viele junge Unternehmer dorthin ziehen, stieg die Nachfrage nach Wohnraum, was wiederum zu einer Mietpreiserhöhung führte. Nun können viele Menschen keinen Wohnraum in Berlin mehr leisten, insbesondere diejenigen, die ohnehin ein niedriges Einkommen haben. Es ist wichtig, dass die Investitionen in Start-ups nicht auf Kosten der Mittel- bis Geringverdiener stattfinden und damit zur sozialen Verdrängung führen.

Das Geld fließt an die Falschen

Bedauerlicherweise ist Venture Capital genauso wenig dem Gemeinwohl verpflichtet wie Immobilienkonzerne. Die Logik dieser Kapitalform ist recht ernüchternd: privilegierte Menschen investieren Geld in andere privilegierte Menschen, mit dem Ziel, dass am Ende beide mehr Geld haben. Oft geschieht dies auf Kosten derer, die die eigentliche Arbeit verrichten. Es ist kein Zufall, dass Venture Capital in der Regel gut bezahlte Jobs für Privilegierte schafft und für diejenigen, die körperliche Arbeit leisten müssen, schlecht bezahlte Jobs anbietet, wie beispielsweise Radkurier oder Lagerarbeiter. Dadurch verschärft es in Städten wie Berlin vor allem die Ungleichheit und trägt zudem zu ökologischem Schaden bei. Anstatt Probleme unserer Zeit zu lösen, trägt dieses Wirtschaftsmodell zu deren Verschärfung bei.

Keine Innovation

Die Ähnlichkeiten zwischen diesen Unternehmen sind bemerkenswert. Wenn man sich die Unternehmen anschaut, die in den letzten Jahren in Berlin große Summen an Kapital aufgebracht haben, wird deutlich, welche Art von Themen die Investoren heute begeistern.

Ein Beispiel dafür ist Zalando, das als Nachahmung des US-amerikanischen Online-Modehändlers Zappos gegründet wurde und bereits vor dem Börsengang fast 500 Millionen Euro an Risikokapital aufgenommen hat. Das Unternehmen zählt nun zu den größten Arbeitgebern in Berlin und ist für seine ungleiche Bezahlung bekannt: Logistiker bei Zalando verdienen knapp über dem Mindestlohn. Gleichzeitig machte das Unternehmen Schlagzeilen, weil seinen Vorständen absurd hohe Jahresboni ausgezahlt wurden, in einem Fall sogar 89 Millionen Euro.

Ein weiteres Beispiel ist Gorillas, ein Berliner Lieferdienst, der in nur wenigen Jahren beeindruckende 1,2 Milliarden Euro an Risikokapital aufbringen konnte. Das Unternehmen wirbt damit, „Chips und Zahnbürsten bis zur Haustür zu liefern“. Um dies zu gewährleisten, setzt Gorillas vor allem auf prekäre Arbeit mit schlecht bezahlten Zustellern, die zudem daran gehindert wurden, eine Gewerkschaft zu gründen. Mitarbeiter, die streikten, wurden sogar entlassen. Inzwischen wurde das Unternehmen für rund zwei Milliarden Euro von einem Konkurrenten übernommen. Während Investoren und Gründer von diesem Geschäft profitieren, haben die ausgebeuteten Arbeiter das Nachsehen.

Diese Beispiele verdeutlichen, wie ähnlich sich diese Unternehmen in ihrer Unternehmenslogik und ihrem Umgang mit Arbeitnehmerrechten sind. Sie nutzen Risikokapital, um schnell zu wachsen und hohe Gewinne zu erzielen, oft auf Kosten derjenigen, die an der Basis der Organisation arbeiten. Es ist offensichtlich, dass solche Geschäftsmodelle die soziale Ungleichheit verstärken und ökologischen Schaden verursachen können, anstatt zur Lösung der Probleme unserer Zeit beizutragen.

Was brauchen wir wirklich?

Natürlich bieten einige dieser Services eine Bequemlichkeit, an die wir uns längst gewöhnt haben. Doch stellt sich die Frage, ob sie wirklich wichtige Probleme lösen oder nur bereits gelöste Probleme noch ein bisschen bequemer oder günstiger machen. Eigentlich werden hier eigentlich keine neuen Probleme angegangen. Es handelt sich eher um eine Optimierung bestehender Lösungen (Essensbestellung, Modekauf, Banking), um sie bequemer oder preiswerter zu machen. Mit anderen Worten: Diese Gründungen bieten hauptsächlich Bequemlichkeit. Gemessen an den dringenden Herausforderungen unserer Zeit sind sie jedoch entbehrlich, zumal sie diese Probleme zudem noch verschärfen.

Für einige privilegierte Individuen mag es sinnvoll erscheinen, in Convenience-Produkte zu investieren, doch aus gesellschaftlicher Sicht ist diese Priorisierung katastrophal. Einerseits handelt es sich um ein Nullsummenspiel in wirtschaftlicher Hinsicht: Jeder Euro, der in ein Convenience-Start-up fließt, jede Arbeitsstunde, die dort eingesetzt wird, kann nicht für Projekte verwendet werden, die einen sinnvolleren Zweck erfüllen. Dies ist bedauerlich, da es heutzutage ein enormes privates Kapital und qualifizierte Arbeitskräfte gibt, die bereits dazu genutzt werden könnten, den Klimawandel zu bekämpfen und andere dringende Probleme unserer Zeit anzugehen. Leider geschieht dies nicht.

Zusätzlich dazu verbrauchen diese Unternehmen Ressourcen, verursachen Emissionen und schaden somit dem Planeten und der Gesellschaft, in der sie tätig sind. Auf den ersten Blick mag es nicht offensichtlich sein, aber Unternehmen, die schlecht bezahlte Arbeitskräfte beschäftigen, um Reichen noch mehr Reichtum zu verschaffen, tragen auch zur Umverteilung von unten nach oben bei. Dieser Trend ist in Städten wie Berlin seit Jahren zu beobachten und trägt maßgeblich zur Zunahme sozialer Ungleichheit bei.

Fazit

Wenn man in Berlin darüber abstimmen würde, in welche Art von Projekten die jährlich investierten fünf Milliarden Euro Risikokapital fließen sollten, kämen dann Unternehmen wie Zalando und Gorillas dabei heraus? Oder würden Projekte finanziert, die dem Gemeinwohl dienen, die Wohnungsnot bekämpfen, Obdachlosen helfen und die Lebensqualität für alle erhöhen?

Ist es gerecht, dass eine kleine, sehr homogene Gruppe darüber entscheidet, welche Organisationen unsere Stadtlandschaft prägen, wie sich unsere Städte entwickeln und wie wir in Zukunft Geld verdienen?

Für Befürworter einer unregulierten Finanzwirtschaft mag es wie Sozialismus klingen, den Bürgerinnen und Bürgern Mitspracherecht bei der Verteilung von Risikokapital zu gewähren. Doch wir sind fest davon überzeugt, dass die nächste Stufe unserer Demokratie genau das beinhalten muss: faire, demokratische Mechanismen, die unsere Wirtschaft in eine Richtung lenken, die für alle von Nutzen ist – nicht nur für eine kleine Minderheit.

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