Wer sich selbstständig machen möchte und nach einem flexiblen, skalierbaren Geschäftsmodell sucht, trifft mit der Kurzzeitvermietung einen Nerv der Zeit. Auch der Co-Living-Trend boomt. Ob moderne Ferienwohnung, Business-Apartment oder voll ausgestattetes Studio in urbaner Lage – das Bedürfnis nach temporärem Wohnraum steigt kontinuierlich. Plattformen wie Airbnb, Booking.com oder Fewo-direkt haben nicht nur das Buchungsverhalten verändert, sondern auch die Eintrittsbarrieren für Entrepreneure gesenkt, die den Einstieg in die Immobilienbranche ohne Millionenbudget wagen wollen.
Doch der Weg zur erfolgreichen Selbstständigkeit in diesem Bereich ist komplexer, als viele denken. Es braucht mehr als nur ein schönes Apartment und ein paar professionelle Fotos. Wer nachhaltig erfolgreich sein will, muss neben dem richtigen Objekt vor allem ein tragfähiges Geschäftsmodell entwickeln, rechtliche Rahmenbedingungen verstehen, digitale Prozesse im Griff haben – und seine Zielgruppe ganz genau kennen. Nur so lässt sich die Kurzzeitvermietung langfristig professionell aufbauen und auch wirtschaftlich sinnvoll betreiben.
Ein strukturierter Ansatz ist dabei unverzichtbar. Die klare Definition der Geschäftsidee, eine durchdachte Marketingstrategie, fundierte Kenntnisse über Finanzierung, Liquidität und relevante Förderprogramme sowie der richtige Umgang mit behördlichen Auflagen sind essenziell. Auch ein professionell ausgearbeiteter Businessplan hilft nicht nur bei der Positionierung gegenüber Banken oder Investoren, sondern zwingt dich dazu, dein Vorhaben strategisch zu durchdenken.
In diesem Beitrag zeigen wir dir, worauf es wirklich ankommt – mit einem Fokus auf Praxisnähe, Klarheit und die entscheidenden Erfolgsfaktoren. Egal, ob du eine einzelne Wohnung in Szene setzen oder mittelfristig ein ganzes Portfolio managen willst: Mit dem richtigen Fundament lässt sich dein Projekt vom ersten Schritt an auf solide Beine stellen.
Lesetipps: So erstellen Sie einen tragfähigen Businessplan für eine Kurzzeitvermietung / Finanzplan erstellen für Co-Living und die Kurzzeitvermietung von Ferienwohnungen
Selbstständig machen mit Kurzzeitvermietung: Zielgruppenverständnis
Sich mit der Kurzzeitvermietung selbstständig machen heißt vor allem, die Bedürfnisse der richtigen Zielgruppe zu kennen – und passgenau zu bedienen. Denn das Spektrum an potenziellen Gästen ist breit: Geschäftsreisende, Touristengruppen, digitale Nomaden, Familien oder Studierende auf Wohnungssuche. Je klarer du deine Zielgruppe definierst, desto treffsicherer kannst du dein Angebot, dein Preismodell und deine Marketingstrategie ausrichten.
Geschäftsreisende benötigen andere Ausstattungsmerkmale als Touristen. Digitale Nomaden legen Wert auf Highspeed-Internet, während Familien Platz und eine ruhige Umgebung suchen. Auch Studierende, Monteure oder Reisende mit Haustieren können interessante Zielgruppen darstellen. Es reicht nicht aus, einfach eine Wohnung kurzfristig zu vermieten – du musst wissen, für wen dein Angebot wirklich relevant ist.
Ein modernes Loft in zentraler Lage wird andere Anforderungen erfüllen müssen als ein gemütliches Tiny House auf dem Land. Für Unternehmer, die sich in diesem Bereich positionieren wollen, bedeutet das: Standort, Ausstattung und Kommunikation müssen zur Zielgruppe passen. Ob du dich auf Business-Gäste mit hohem Anspruch an Technik und Komfort konzentrierst oder eher auf Urlauber mit Wunsch nach Charme und Erlebnis setzt – dein Erfolg hängt maßgeblich davon ab, wie konsequent du dein Angebot auf deine Wunschkundschaft zuschneidest.
Auch wenn du einen Businessplan erstellen willst, ist dieser Punkt zentral: Beschreibe genau, wen du ansprechen willst und warum deine Immobilie genau für diese Zielgruppe attraktiv ist. Je zielgerichteter du agierst, desto leichter lässt sich die Nachfrage kalkulieren – und deine Selbstständigkeit mit Substanz aufbauen.
Zielgerichtet und klar positioniert zu sein, bedeutet Wettbewerbsvorteil. Denn nur wer seine Zielgruppe kennt, kann sein Angebot, seine Marketingstrategie und seine Preisgestaltung daran ausrichten. Dabei spielen auch Faktoren wie Standort, Anbindung, Umfeld und sogar die Nachbarschaft eine Rolle.
Ein durchdachtes Geschäftsmodell in der Kurzzeitvermietung beginnt mit der Frage: Wer soll hier einziehen – und warum gerade bei dir? Wer seine Wunschkunden versteht, trifft bessere Entscheidungen bei Ausstattung, Kommunikation und Positionierung – und legt damit das Fundament für nachhaltigen Erfolg.
Selbstständig machen mit Kurzzeitvermietung: Marktanalyse
Existenzgründer sollten den Markt nicht nur beobachten, sondern verstehen. Gerade im Bereich der Kurzzeitvermietung ist es entscheidend, sich mit aktuellen Entwicklungen, regionalen Besonderheiten und regulatorischen Rahmenbedingungen auseinanderzusetzen. Die Nachfrage nach flexibel buchbaren Unterkünften wächst – und mit ihr auch der Wettbewerb.
Im Jahr 2025 wird der Umsatz im weltweiten Privat- & Ferienwohnungsvermietungs-Markt voraussichtlich 98,288 Mrd. € betragen. Laut einer Prognose des Statista Research Departements wird das Marktvolumen bis 2030 auf 136,339 Mrd. € ansteigen, was einem erwarteten jährlichen Wachstum von 6,70 % (CAGR 2025-2030) entspricht. Ausreichend Potenzial ist folglich gegeben.
Besonders in urbanen Zentren, touristisch attraktiven Regionen oder in der Nähe von Industriestandorten und Universitäten hat sich ein lukrativer Markt für Kurzzeitvermietung etabliert. Die Zielgruppen sind so vielseitig wie die Standorte selbst: Von Geschäftsreisenden über Touristen bis hin zu Pendlern, Studierenden und Workation-Gästen. Doch Achtung: In vielen Städten greifen gesetzliche Einschränkungen, wie etwa Zweckentfremdungsverbote oder Genehmigungspflichten für Kurzzeitvermietungen. Wer den Markt ignoriert, riskiert nicht nur wirtschaftlichen Misserfolg, sondern auch rechtliche Konsequenzen.
Ein Blick auf Plattformen wie Airbnb, Booking.com oder Wunderflats gibt erste Hinweise auf Preisniveaus, Auslastung und Konkurrenzangebote.
Dabei solltest du gezielt analysieren:
- Wie viele vergleichbare Angebote gibt es an deinem Standort?
- Wie sind diese ausgestattet, bewertet und bepreist?
- Welche Saisonunterschiede sind erkennbar?
- Wo sind Angebotslücken – und wie könntest du sie füllen?
Eine solide Existenzgründung erfordert daher mehr als eine vermietbare Wohnung. Sie verlangt nach analytischem Blick, strategischer Planung und einem realistischen Verständnis für Angebot und Nachfrage – also einem klaren Marktzugang, der wirtschaftlich tragfähig ist. Auch Aspekte wie Energieeffizienz, Nachhaltigkeit oder digitale Lösungen können relevante Alleinstellungsmerkmale sein, mit denen sich ein neues Angebot im Wettbewerb behaupten kann.

Solltest du in Bezug auf deine Selbstständigkeit Fragen haben, helfen dir unsere Experten mit Branchenwissen, Marktdaten und einer soliden Planung im Bereich der Kurzzeitvermietung gerne weiter. Kontaktiere uns einfach!
Selbstständig machen mit Kurzzeitvermietung: Angebot und Positionierung
Wenn du dich selbstständig machen willst und dabei auf Kurzzeitvermietung setzt, reicht es längst nicht mehr aus, einfach eine möblierte Wohnung auf eine Plattform zu stellen. Der Markt ist anspruchsvoller geworden – Gäste erwarten mehr Komfort, klare Strukturen und ein konsistentes Gesamterlebnis. Dein Angebot muss nicht nur funktional, sondern auch emotional überzeugen.
Zunächst solltest du dein Geschäftsmodell festlegen: Möchtest du eigene Immobilien vermieten, fremde Wohnungen als Dienstleister managen oder ein ganzes Gebäude als Serviced-Apartment-Anlage betreiben? Vielleicht planst du auch ein innovatives Co-Living-Konzept oder ein Ferienwohnungsmodell mit Community-Faktor? Die Optionen sind vielfältig – und jede bringt unterschiedliche Anforderungen mit sich.
Was dein Angebot stark macht:
- Zielgruppenorientierung: Geschäftsreisende brauchen schnelles WLAN und eine ruhige Arbeitsumgebung, Touristen schätzen eher Design, Erlebnis und Lage.
- Ausstattung & Funktionalität: Eine voll ausgestattete Küche, hochwertige Matratzen und saubere, moderne Badezimmer sind das Minimum.
- Digitale Prozesse: Smarte Zugangssysteme, kontaktloser Check-in und automatisierte Kommunikation machen dein Angebot effizient – für dich und deine Gäste.
- Ergänzende Services: Reinigung, Wäscheservice oder ein lokales Willkommenspaket können den Unterschied machen und deine Bewertungen verbessern.
Überlege, was dich von anderen Anbietern abhebt – Dein regionaler Bezug, deine Handschrift in der Einrichtung oder ein besonders nachhaltiger Ansatz? Deine Geschäftsidee sollte nicht austauschbar wirken, sondern zielgerichtet und unverwechselbar.
Auch die Positionierung ist entscheidend: Willst du im Budget-Segment agieren, mit Boutique-Charakter auftreten oder Luxusreisende ansprechen? Deine Entscheidung beeinflusst Ausstattung, Kommunikation und Preisstrategie.
Wenn du dein Geschäftsmodell von Anfang an skalierbar denkst, kannst du mit Erfahrung und Struktur schrittweise wachsen. Das bietet dir langfristig nicht nur mehr Einnahmen, sondern auch Sicherheit.
Selbstständig machen mit Kurzzeitvermietung: Marketing und Vertrieb
Für Existenzgründer in der Vermietungsbranche spielt der Außenauftritt eine entscheidende Rolle. Ohne gezielte Marketingstrategie wirst du im hart umkämpften Markt der Kurzzeitvermietung kaum sichtbar – egal, wie gut deine Apartments ausgestattet sind. Besonders im digitalen Raum konkurrieren Anbieter um Reichweite, Vertrauen und Buchungen.
Die Wahl der richtigen Vertriebskanäle steht dabei an erster Stelle. Portale wie Airbnb, Booking.com oder FeWo-direkt bieten eine enorme Reichweite, verlangen aber auch Gebühren und klare Standards. Parallel lohnt sich der Aufbau eigener Strukturen – etwa eine professionelle Website mit Buchungsfunktion, auf der du unabhängiger von Plattformen agieren kannst.
Diese Marketingmaßnahmen bringen dich voran:
- Professionelles Branding: Einheitliches Design, einprägsamer Name und überzeugende Bildsprache schaffen Wiedererkennung.
- SEO & Content-Marketing: Optimiere deine Website und Portaleinträge für Suchmaschinen – so wirst du besser gefunden.
- Social Media: Nutze Plattformen wie Instagram, Facebook oder TikTok, um Einblicke in deine Unterkunft zu geben, Reichweite aufzubauen und Vertrauen zu schaffen.
- Kooperationen & Netzwerke: Lokale Unternehmen, digitale Nomaden-Communitys oder Events in deiner Region können wertvolle Multiplikatoren sein.
Unterschätze nicht die Kundenzufriedenheit als Marketinginstrument. Gute Bewertungen sind die Währung im digitalen Vermietungsmarkt. Gäste entscheiden oft binnen Sekunden – und Rezensionen wirken überzeugender als jede Werbeanzeige.
Auch ein professioneller Businessplan sollte dein Marketingkonzept berücksichtigen. Er zeigt, wie du Zielgruppen erreichst, Buchungszahlen steigerst und langfristig Marktanteile gewinnst. Eine durchdachte Marketingstrategie ist kein Beiwerk – sie ist ein zentrales Element deines Erfolgs.
Selbstständig machen mit Kurzzeitvermietung: Organisation und Betrieb
Der eigentliche Erfolg der Kurzzeitvermietung entscheidet sich im Hintergrund – in der Organisation. Denn auch wenn das Geschäftsmodell auf den ersten Blick unkompliziert wirkt, brauchst du klare Prozesse, um wirtschaftlich, zuverlässig und skalierbar zu arbeiten.
Gerade bei mehreren Einheiten oder Standorten stoßen viele Gründer schnell an ihre Grenzen, wenn kein belastbares System vorhanden ist. Organisationsstrukturen dienen nicht nur der Planung – sie sind später dein Kompass für den Alltag.
Was du organisatorisch im Blick behalten solltest:
- Reinigungsmanagement: Reinigung nach jedem Check-out ist Pflicht. Entweder organisierst du dies selbst oder baust auf Dienstleister. Entscheidend ist: absolute Zuverlässigkeit.
- Check-in und Check-out: Automatisierte Prozesse – etwa über Smart Locks oder Schlüsselboxen – sparen Zeit und ermöglichen flexible An- und Abreisezeiten.
- Kommunikation: Klare, schnelle und freundliche Kommunikation ist ein Erfolgsfaktor. Tools wie automatische Nachrichten und FAQ-Vorlagen können helfen.
- Buchhaltung und Steuern: Auch bei vermeintlich kleinem Umfang entstehen schnell komplexe Strukturen. Ein erfahrener Steuerberater kann dabei helfen, den Überblick zu behalten und Risiken zu minimieren.
- Versicherung und Haftung: Schäden, Unfälle oder Diebstahl – all das kann passieren. Eine gute Absicherung gehört von Beginn an dazu.
Insbesondere wenn du perspektivisch erweitern oder mehrere Objekte betreuen möchtest, brauchst du effiziente Abläufe. Das betrifft sowohl interne Prozesse als auch den Einsatz digitaler Tools, zum Beispiel zur Verwaltung von Buchungen, Reinigungsterminen oder Einnahmen.
Insbesondere im Businessplan sollte das Thema Organisation nicht als Pflichtpunkt abgehandelt werden. Es zeigt Investoren, Förderstellen oder Kreditgebern, dass du überlegst, strukturiert und mit Weitblick planst – ein wichtiges Signal für jede Form der Existenzgründung.
Selbstständig machen mit Kurzzeitvermietung: Finanzierung
Als Entrepreneur stößt man früher oder später auf die zentrale Frage der Finanzierung. Auch bei einem vergleichsweise schlanken Geschäftsmodell wie der Kurzzeitvermietung sind Investitionen notwendig – sei es für die Ausstattung der Wohnung, den Erwerb einer Immobilie, die Renovierung, Marketingmaßnahmen oder notwendige Softwarelösungen.
Die Finanzierung richtig aufstellen
Eine klare Finanzierungsstrategie ist nicht nur essenzieller Teil einer professionellen Businessplan-Erstellung, sondern die Grundlage für einen stabilen Start und nachhaltiges Wachstum. Schon zu Beginn solltest du kalkulieren, welche Mittel du benötigst – und woher sie kommen.
Lesetipp: Finanzplan erstellen für Co-Living und die Kurzzeitvermietung von Ferienwohnungen
Typische Kostenfaktoren können sein:
- Möblierung, Dekoration, Haushaltsgeräte
- Renovierungs- oder Umbaumaßnahmen
- Digitale Ausstattung (z. B. WLAN, Smart Locks, Buchungstools)
- Mietkautionen oder Kaufnebenkosten
- Marketingkosten für den Launch
- Rücklagen für Leerstand oder unvorhergesehene Ereignisse
Finanzierungsoptionen im Überblick:
- Wenn Eigenkapital nicht ausreicht – was häufig der Fall ist – stehen dir verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:
- Gründerkredite der KfW oder regionaler Förderbanken: oft mit günstigen Zinsen und tilgungsfreier Anlaufzeit
- Förderprogramme für Start-ups im Bereich Tourismus, Digitalisierung oder Innovation
- Investoren oder stille Beteiligungen, z. B. durch private Geldgeber im Bekanntenkreis oder Business Angels
- Leasing-Modelle für Ausstattung oder Immobilienkomponenten
- Crowdfunding bei sehr kreativem Konzept mit Community-Charakter
Vergiss deshalb auf keinen Fall unseren Fördercheck und prüfe, welche Möglichkeiten deiner Kurzzeitvermietung zur Verfügung stehen.
Wichtig ist, dass du die Finanzierung nicht nur als Zahlenspiel betrachtest, sondern als Teil deiner unternehmerischen Strategie. Die Tilgung sollte realistisch sein – ein Tilgungsplan gehört bei der Verwendung von Fremdkapital daher selbstverständlich zu jedem professionellen Finanzkonzept.
Tipps für solide Liquiditätsplanung
Um langfristig zahlungsfähig zu bleiben, ist eine durchdachte Liquiditätsplanung entscheidend. Plane konservativ – rechne also mit möglichen Schwankungen bei der Auslastung, saisonalen Einbrüchen und unvorhersehbaren Reparaturen. Nur wenn du jederzeit zahlungsfähig bleibst, sicherst du dir die Freiheit, in dein Wachstum zu investieren.
Gerade in der Phase der Existenzgründung kann eine sorgfältige Planung darüber entscheiden, ob dein Vorhaben tragfähig ist – oder frühzeitig scheitert.
Selbstständig machen mit Kurzzeitvermietung: Rechtliches & Genehmigungen
Wer sich selbstständig machen will, indem er Wohnraum tage- oder wochenweise vermietet, muss sich mit einer Vielzahl rechtlicher Rahmenbedingungen auseinandersetzen. Denn obwohl das Geschäftsmodell der Kurzzeitvermietung einfach erscheint, steckt es voller juristischer Feinheiten, die für eine erfolgreiche und rechtskonforme Umsetzung zwingend beachtet werden müssen.
Was ist erlaubt – und was nicht?
Zunächst solltest du prüfen, ob die Kurzzeitvermietung an deinem gewünschten Standort überhaupt zulässig ist. In vielen Städten – insbesondere in touristisch stark frequentierten Regionen – gibt es mittlerweile sogenannte Zweckentfremdungssatzungen. Diese regeln, ob und unter welchen Bedingungen Wohnraum gewerblich oder zur kurzfristigen Nutzung vermietet werden darf.
In Städten wie Berlin, München oder Hamburg musst du häufig eine behördliche Genehmigung einholen, bevor du deine Immobilie über Plattformen wie Airbnb, Booking.com oder andere Portale anbieten darfst. Verstöße können mit empfindlichen Bußgeldern geahndet werden – hier lohnt sich also ein genauer Blick in die lokale Gesetzgebung.
Gewerbeanmeldung & steuerliche Pflichten
Auch wenn du zunächst nur eine einzelne Wohnung vermieten möchtest: Sobald die Vermietung dauerhaft und mit Gewinnerzielungsabsicht erfolgt, handelt es sich um eine gewerbliche Tätigkeit. In diesem Fall ist eine Gewerbeanmeldung Pflicht. Damit verbunden sind auch steuerliche Pflichten:
- Anmeldung beim Finanzamt
- Umsatzsteuerpflicht bei bestimmten Umsatzgrößen
- Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) oder Bilanzierung je nach Umfang
- Regelmäßige Umsatzsteuervoranmeldung und Einkommensteuererklärung
Ein Steuerberater kann dir helfen, den für dich passenden steuerlichen Weg zu finden – und zugleich sicherstellen, dass du alle gesetzlichen Anforderungen erfüllst. Das vermeidet spätere Nachzahlungen oder unerwartete Steuerlasten.
Mietverträge & Eigentumsverhältnisse
Falls du selbst nicht Eigentümer der Immobilie bist, sondern zur Miete wohnst, benötigst du die ausdrückliche Zustimmung deines Vermieters zur Untervermietung – insbesondere zur gewerblichen Untervermietung. Fehlt diese, kann das nicht nur zum Verlust der Wohnung führen, sondern auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Auch innerhalb von Eigentümergemeinschaften solltest du vorab prüfen, ob die Satzung eine gewerbliche Nutzung zulässt. In manchen Fällen bedarf es einer Abstimmung oder Genehmigung durch die Eigentümerversammlung.
Datenschutz & Meldepflichten
Nicht zuletzt gilt es, die Datenschutzvorgaben zu beachten – etwa wenn du Gästedaten speicherst oder Online-Buchungstools nutzt. In vielen Regionen Deutschlands musst du zudem deine Gäste bei den Behörden melden, insbesondere wenn du touristisch vermietest.
Ein solides rechtliches Fundament ist der Schlüssel zu langfristiger Sicherheit und nachhaltigem Unternehmenserfolg. Die Rechtslage ist komplex – daher solltest du dir frühzeitig einen Überblick verschaffen und professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, wenn du dir unsicher bist. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert Unterstützung durch zertifizierte Unternehmensberater mit bis zu 80 % Beratungsförderung.
Selbstständig machen mit Kurzzeitvermietung: Fazit
Die Entscheidung, sich im Bereich der Kurzzeitvermietung selbstständig zu machen, ist mehr als nur ein wirtschaftliches Projekt – sie ist der Start in ein flexibles, vielseitiges Geschäftsmodell mit Zukunftspotenzial. In einem Markt, der von Individualisierung, Digitalisierung und Mobilität geprägt ist, bietet die Vermietung auf Zeit eine clevere Möglichkeit, Immobilien gewinnbringend zu nutzen und ein stabiles Einkommen aufzubauen.
Gleichzeitig gilt: Der Einstieg ist zwar vergleichsweise niedrigschwellig, doch nachhaltiger Erfolg setzt eine strategische Herangehensweise voraus. Eine fundierte Geschäftsidee, die klar auf eine bestimmte Zielgruppe ausgerichtet ist, bildet das Fundament. Ebenso entscheidend ist ein realistischer Blick auf den Markt, die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie die betriebswirtschaftliche Planung – von der Businessplan-Erstellung bis hin zur fortlaufenden Liquiditätskontrolle.
Die wichtigsten Erfolgsfaktoren im Überblick:
- Kenntnis des lokalen Marktes und der Zielgruppe
- Sorgfältige Kalkulation der Einnahmen, Ausgaben und Finanzierung
- Professionelles Auftreten auf Buchungsplattformen und eigenen Kanälen
- Klare Prozesse für Reinigung, Gästekommunikation und Verwaltung
- Rechtssicherheit durch korrekte Anmeldung, Steuern und Genehmigungen
Gerade weil der Wettbewerb in der Kurzzeitvermietung stetig wächst, ist es wichtig, sich durch Qualität, Service und ein durchdachtes Konzept abzuheben. Wer seine Immobilie als Marke versteht, durchdacht positioniert und kontinuierlich optimiert, hat die besten Chancen, sich langfristig als Entrepreneur in diesem Geschäftsfeld zu etablieren.
Zudem stehen Existenzgründern zahlreiche Förderprogramme zur Verfügung, von Gründerkredit über diverse andere Fördergelder bis hin zum Gründercoaching. All diese Instrumente helfen dabei, finanzielle Hürden zu überwinden und von Anfang an strukturiert vorzugehen.
Wer sein Unternehmen auf soliden Grundlagen aufbaut, bleibt nicht nur liquide, sondern hat auch die Möglichkeit, gezielt zu wachsen – sei es durch den Aufbau eines Portfolios, durch Kooperationen oder durch die Skalierung des Konzepts in weitere Städte. Kurz gesagt: Kurzzeitvermietung ist ein Markt mit Perspektive – für alle, die unternehmerisch denken, serviceorientiert handeln und bereit sind, mit Weitblick zu planen.