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2 menschliche Silhouetten in einem Gespräch.

In der heutigen Arbeitswelt spielen Kommunikation und Interaktion eine zentrale Rolle. Doch manchmal kann es schwierig sein, sensible oder unangenehme Themen anzusprechen, sei es im Mitarbeitergespräch, in E-Mails oder in anderen geschäftlichen Situationen. Hier kommen Euphemismen ins Spiel – vermeintlich harmlose Ausdrücke oder Umschreibungen, die dazu dienen, unangenehme oder brisante Inhalte zu umgehen. Auf den ersten Blick mögen sie eine nützliche Möglichkeit erscheinen, Konflikte zu vermeiden oder das Arbeitsklima zu verbessern. Doch bei genauerer Betrachtung wird deutlich, dass der Einsatz von Euphemismen am Arbeitsplatz weitreichende negative Folgen haben kann. In diesem Artikel werden wir uns mit der Bedeutung von Euphemismen am Arbeitsplatz auseinandersetzen und erörtern, warum es besser ist, sie zu meiden, um eine offene und effektive Kommunikation zu fördern.

„freigestellt“ statt „entlassen“

In Unternehmen werden gerne Euphemismen verwendet, um unangenehme Situationen wie Kündigungen zu verschleiern. Mitarbeiter werden dann zum Beispiel „freigestellt“ oder „freigesetzt“. Manchmal wird dann auch von „Umstrukturierung“ oder „Modernisierung“ gesprochen. So ähnlich lief es beim Alphabet-CEO Sundar Pichai, der die Kündigungswelle in seinem Unternehmen folgendermaßen einleitete: „Danke, dass ihr so hart gearbeitet habt, um Menschen und Unternehmen überall zu helfen. Eure Beiträge waren von unschätzbarem Wert und wir sind dankbar dafür.“ Danach wurden Tausende Mitarbeiter vom Internetkonzern entlassen.

Euphemismen dienen dazu, solchen unangenehmen Situationen, ein freundlicheres Gewand zu verleihen. Das Problem dabei ist, dass die wahren Absichten schnell entlarvt werden – spätestens beim zweiten Mal erkennen wir, was wirklich gemeint ist. Dann fühlen wir uns getäuscht. Was sind die Konsequenzen und wie sollen wir unangenehme Dinge ohne Euphemismen kommunizieren?

Wenn wir unter uns sind

Die Herkunft des Begriffs „Euphemismus“ lässt sich auf das altgriechische Wort „euphēmismós“ zurückführen, das wörtlich übersetzt „gutes Sprechen“ bedeutet.

Im Alltag begegnen uns Euphemismen in vielfältigen Situationen, ohne dass wir es immer bewusst wahrnehmen. Hier sind einige Beispiele:

  1. „Das Zeitliche segnen“ statt „sterben“: Diese Formulierung wird verwendet, um den Tod einer Person abzumildern oder emotional weniger belastend erscheinen zu lassen.
  2. „Körperlich herausgefordert“ statt „behindert“: Hier wird die Beeinträchtigung einer Person im Hinblick auf ihre körperlichen Fähigkeiten weniger direkt benannt, um respektvoll zu wirken.
  3. „Unwahrheit sagen“ statt „lügen“: Durch die Verwendung des Euphemismus wird die negative Konnotation des Wortes „lügen“ abgeschwächt.
  4. „Personalabbau“ statt „Entlassungen“: Unternehmen verwenden diese Formulierung oft, um Mitarbeiterentlassungen weniger hart erscheinen zu lassen.
  5. „Gewisse Umstände“ statt „Schwangerschaft“: Manchmal wird dieser Euphemismus verwendet, um über eine Schwangerschaft zu sprechen, ohne das Wort direkt auszusprechen.

Das Zurückhalten von unangenehmen Wahrheiten

Das Zurückhalten von unangenehmen Wahrheiten, wie zum Beispiel der Tatsache, dass eine Kündigung nicht „im gegenseitigen Einvernehmen“ stattgefunden hat, sondern von Streit und Tränen begleitet war, kann viel Energie kosten. Es beeinträchtigt auch die Produktivität, wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, am Arbeitsplatz nicht über ihre Ängste und Probleme sprechen zu können, wie eine Studie aus den USA gezeigt hat. Langfristig funktioniert es selten, unangenehme Gefühle mit Euphemismen zu übertünchen. Wenn ich beispielsweise jemanden um Feedback zu einem Projekt bitte und die Person zunächst antwortet: „Ich finde den Ansatz ganz gut und habe ein oder zwei Verbesserungsideen“, dann werde ich später frustriert sein, wenn ich ein langes Dokument mit substantieller Kritik lese. Der Frust entsteht dabei nicht durch die Kritik selbst, sondern durch die vorherige Beschönigung, die falsche Erwartungen geweckt hat. Die Verharmlosung sorgt dafür, dass die Auseinandersetzung mit dem Problem nur aufgeschoben wird. Euphemismen führen daher auch zu Ungenauigkeiten in der Kommunikation von Strategien, was zu falschen Einschätzungen führen kann (z.B. „Der Chef hat nur gesagt, dass wir einige finanzielle Herausforderungen haben“ – „Eigentlich stehen wir kurz vor der Insolvenz“).

Offene Kommunikation

Es kann anfangs unbequem sein, offen über unangenehme Gefühle und Situationen zu sprechen, aber es bringt viele Vorteile mit sich. Transparente Kommunikation schafft in erster Linie Vertrauen. Wenn wir Probleme offen ansprechen und angehen, normalisieren wir die damit verbundenen Emotionen. Oftmals nehmen wir fälschlicherweise an, dass wir die einzigen sind, die sich beispielsweise überfordert fühlen. Wenn wir diesen Irrglauben durchbrechen, entsteht eine stärkere Verbindung im Team. Außerdem sollten wir unserem Gegenüber Raum geben, um seine Sorgen, Reaktionen und Emotionen auszudrücken, indem wir beispielsweise fragen: „Wie fühlst du dich damit? Wie hast du mein Feedback empfunden? Brauchst du noch etwas?“

Bleiben Sie wertschätzend

In der heutigen Arbeitswelt ist wertschätzende Kommunikation immer wichtiger geworden. Dennoch soll dieser Text nicht dazu ermutigen, die Grundsätze der Gewaltfreien Kommunikation von Marshall B. Rosenberg zu vergessen oder rücksichtsloses Verhalten zu unterstützen. Allerdings kann es sinnvoll sein, sich zu fragen, warum wir zu Euphemismen greifen: Wollen wir unser Gegenüber schonen, weil wir eine emotionale Reaktion fürchten? Verfälscht unsere Wortwahl die Wahrheit, weil wir denken, dass es uns Arbeit abnimmt?

Fazit

Es ist verständlich, dass wir unangenehme Gefühle vermeiden wollen, aber sie mit Euphemismen zu umschreiben, ist kein hilfreicher Umgang damit. Wir sollten wertschätzend und direkt kommunizieren, damit unser Gegenüber die Informationen gut aufnehmen kann, während wir uns gleichzeitig an die Fakten halten. Das ist der Kerngedanke der gewaltfreien Kommunikation: Wir haben das Wohl der anderen Person im Blick und kommunizieren empathisch und unterstützend, aber auch ehrlich und aufrichtig. Wenn wir auf Euphemismen verzichten und stattdessen auf Ehrlichkeit setzen, schaffen wir nicht nur mehr Klarheit, sondern auch mehr Vertrauen in unseren (Arbeits-)Beziehungen.

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