Wer eine Kurzzeitvermietung aufbauen möchte, sollte zuallererst einen Businessplan erstellen. Denn ein solider Plan ist weit mehr als ein formaler Schritt für Banken oder Förderstellen – er ist Ihr strategisches Werkzeug, um von Anfang an Klarheit über Ihr Geschäftsmodell, Ihre Zielgruppen und Ihre Marktchancen zu gewinnen.
Die Kurzzeitvermietung boomt: Ob Feriengäste, Geschäftsreisende oder digitale Nomaden – die Nachfrage nach flexiblen und individuell gestalteten Unterkünften steigt. Doch mit der Beliebtheit wächst auch der Wettbewerb. Wer sich hier behaupten will, muss sich nicht nur über den passenden Standort und ein stimmiges Angebot Gedanken machen, sondern auch über rechtliche Rahmenbedingungen, saisonale Schwankungen, Preisstrategien und langfristige Wirtschaftlichkeit.
Ein professionell erarbeiteter Businessplan hilft Ihnen, Ihre Idee greifbar zu machen, Risiken zu erkennen und realistische Ziele zu formulieren. Gleichzeitig fungiert er als Kommunikationsmittel – ob gegenüber Banken, Investoren, Vermietern oder potenziellen Geschäftspartnern. Er zeigt: Sie wissen, was Sie tun.
In diesem Artikel begleiten wir Sie Schritt für Schritt dabei, wie Sie einen tragfähigen, praxisnahen Businessplan für Ihre Kurzzeitvermietung erstellen – verständlich, strukturiert und mit dem Blick für das Wesentliche. Jedes Kapitel liefert konkrete Hinweise, was Sie inhaltlich berücksichtigen sollten und wie Sie sich in Ihrer Branche erfolgreich positionieren.
Lesetipps: Erfolgreich selbstständig machen mit Kurzzeitvermietung – kompakt erklärt / Finanzplan erstellen für Co-Living und die Kurzzeitvermietung von Ferienwohnungen
Ein Unternehmen gründet sich nicht von allein und schon gar nicht ohne das nötige Kapital. Nutzen Sie unseren Fördercheck und prüfen Sie, welche Fördermittel und Finanzierungsmöglichkeiten Ihrer Kurzzeitvermietung zur Verfügung stehen.
Businessplan erstellen für eine Kurzzeitvermietung: Executive Summary
Wenn Sie einen Businessplan erstellen, beginnt dieser nach dem Deckblatt und dem Inhaltsverzeichnis in der Regel mit der Executive Summary. Gerade bei einer Kurzzeitvermietung ist diese Zusammenfassung entscheidend, um potenzielle Geldgeber oder Geschäftspartner in wenigen Absätzen von Ihrer Idee zu überzeugen.
Ziel dieses Kapitels ist es, einen kompakten Überblick über das gesamte Vorhaben zu geben – klar, verständlich und überzeugend. Es ist gewissermaßen Ihre Visitenkarte im Businessplan. Leser sollen sofort erkennen: Dieses Konzept ist durchdacht, tragfähig und wirtschaftlich sinnvoll.
Folgende Inhalte gehören in die Executive Summary:
- Geschäftsidee: Was genau planen Sie? (z. B. möblierte Apartments zur tageweisen Vermietung in touristisch geprägter Lage)
- Zielgruppe: An wen richtet sich Ihr Angebot? Geschäftsreisende, Städtereisende, Familien?
- Standortvorteile: Warum ist Ihre Lage für eine Kurzzeitvermietung geeignet?
- Alleinstellungsmerkmal: Was hebt Ihr Angebot von der Konkurrenz ab?
- Organisation und Betrieb: Wer führt das Unternehmen? Welche Kompetenzen bringen Sie mit?
- Finanzierung und Kapitalbedarf: Wie hoch ist die Investition? Wie soll sie finanziert werden? Wann rechnen Sie mit dem Break-even?
Wichtig: Auch wenn die Executive Summary am Anfang des Businessplans steht, wird sie erst zum Schluss verfasst – also dann, wenn Sie alle anderen Kapitel fertiggestellt haben. Nur so ist sichergestellt, dass die Zusammenfassung inhaltlich stimmig und vollständig ist.
Ein starker Einstieg in Ihren Businessplan zeigt, dass Sie wissen, wovon Sie sprechen – und macht neugierig auf mehr.
Businessplan erstellen für eine Kurzzeitvermietung: Unternehmensführung
Wer einen Businessplan erstellen will, sollte im Kapitel zur Unternehmensführung darlegen, welche fachlichen und persönlichen Voraussetzungen er für die Führung einer Kurzzeitvermietung mitbringt. Zwar sind bestimmte Qualifikationen oder Berufserfahrungen keine zwingende Voraussetzung für den Markteintritt – sie erhöhen jedoch die Glaubwürdigkeit des Vorhabens und schaffen Vertrauen bei Kapitalgebern, Partnern und Mietinteressenten. Allerdings gelten in zahlreichen Bundesländern und Kommunen uneinheitliche Regelungen in Bezug auf Kurzzeitvermietung.
Hinweis: Wie auf der Website des Deutschen Ferienhaus Verbandes e.V. nachzulesen ist, markiert die EU-Verordnung zur Kurzzeitvermietung (kurz: KV-VO) einen Wendepunkt für mehr Transparenz auf dem wachsenden Markt der Vermietung von Ferienwohnungen und Ferienhäusern. Sie ist im Mai 2024 in Kraft getreten und soll ab Mai 2026 durch das Kurzzeitvermietungs-Datenaustausch-Gesetz (kurz: KVDG) in Deutschland umgesetzt werden. Zentrales Element der Verordnung ist ein digitales Registrierungsverfahren. Demnach müssen Gastgeberinnen und Gastgeber ihre Ferienunterkünfte bei der zuständigen Kommune registrieren. Im Zuge dieser Registrierung erhalten sie eine Registrierungsnummer, die verpflichtend in jeder Online-Anzeige angegeben werden muss.
Von Bedeutung sind dabei vor allem folgende Aspekte:
- Fachliche Eignung: Dazu zählen Ausbildungen oder Studiengänge mit Bezug zur Hotellerie, Betriebswirtschaft, Immobilienverwaltung oder Touristik – ebenso wie Weiterbildungen im Bereich Kundenservice, Buchhaltung oder Online-Vermarktung. Auch Kenntnisse im Mietrecht oder in der Nutzung digitaler Buchungssysteme können relevant sein.
- Berufserfahrung: Ob aus der Hotelbranche, aus dem Projektmanagement, aus einer Tätigkeit mit Kundenkontakt oder aus der Immobilienbetreuung – jede praktische Erfahrung, die auf Planung, Kommunikation oder Organisation aufbaut, unterstützt den Aufbau einer Kurzzeitvermietung.
- Unternehmerisches Know-how: Grundlegende Kenntnisse in Kalkulation, Buchführung, Marketing oder Betriebsorganisation gelten als wesentliche Stärken. Auch Erfahrungen im Umgang mit Behörden, Dienstleistern oder technischen Abläufen fließen hier mit ein.
- Motivation: Die Beweggründe für das eigene Vorhaben spielen eine zentrale Rolle. Wer nachvollziehbar aufzeigt, warum er sich für eine Kurzzeitvermietung entschieden hat – etwa durch den Wunsch nach Unabhängigkeit, Leidenschaft für Gastfreundschaft oder die Identifikation mit dem Standort –, schafft Nähe und Authentizität.
- Vision: Eine überzeugende Vorstellung davon, wohin sich das Unternehmen entwickeln soll – etwa die Etablierung eines regional bekannten Vermietungsangebots oder die langfristige Erweiterung des Portfolios – rundet das Profil ab.
Ob branchennah oder quereinsteigend: Alles, was als persönliche Stärke gelten kann, darf hier erwähnt werden – sofern es glaubwürdig zum geplanten Geschäft passt.
Businessplan erstellen für eine Kurzzeitvermietung: Kundenangebot
Ein überzeugendes Angebot bildet das Herzstück, wenn Sie einen Businessplan erstellen – gerade in der Kurzzeitvermietung, wo Unterkunftsart, Ausstattung und Zusatzleistungen maßgeblich über Buchung oder Absage entscheiden. Dieses Kapitel soll dem Leser ein klares Bild davon vermitteln, was Sie konkret anbieten, für wen das Angebot gedacht ist und zu welchen Konditionen.
Portfolio und Unterkunftstypen
Im Zentrum steht zunächst die Beschreibung der vermieteten Einheiten:
- Handelt es sich um möblierte Apartments, City-Lofts, Ferienwohnungen oder Tiny Houses?
- Werden ganze Wohnungen vermietet oder einzelne Zimmer mit Gemeinschaftsbereichen?
- Wie ist der Standard: einfach, gehoben oder exklusiv?
- Wichtige Kriterien sind:
- Größe und Ausstattung der Wohneinheiten (z. B. Küche, Bad, Arbeitsplatz)
- Design und Stil (modern, funktional, gemütlich, regional geprägt)
- Lage (zentral, verkehrsgünstig, ruhig, naturnah)
- Zielgruppe (Geschäftsreisende, Städtereisende, Monteure, Touristen, Paare)
Ein präzise beschriebenes Portfolio erhöht die Glaubwürdigkeit und macht es Außenstehenden leichter, das Geschäftsmodell zu verstehen.
Zusatzleistungen als Wettbewerbsvorteil
Gerade in der Kurzzeitvermietung zählen Komfort, Flexibilität und Service. Wer einen Geschäftsplan erstellt, sollte die folgenden Zusatzleistungen nicht nur aufzählen, sondern gezielt mit dem Konzept verknüpfen:
Mögliche Zusatzangebote:
- Digitaler Self-Check-in / kontaktloser Zugang
- Reinigungsservice während des Aufenthalts
- Handtücher & Bettwäsche inklusive
- Parkplatz oder Fahrradstellplatz
- WLAN, Streamingdienste, Arbeitsbereich
- Kooperationen mit lokalen Anbietern (Frühstück, Stadtführung, Nahverkehr)
- Je nach Zielgruppe und Preisniveau kann das Angebot flexibel gestaltet oder modular aufgebaut sein.
- Preisstrategie und Erlösmodell
Preisstrategie & Monetarisierung
Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist die Preisstrategie. Diese sollte im Verhältnis zum Angebot stehen, aber auch auf Marktgegebenheiten, Zielgruppen und Saisonalitäten reagieren. Der Businessplan muss zeigen, dass Sie Ihre Preisgestaltung bewusst gewählt haben.
Mögliche Strategien:
- Dynamische Preisgestaltung über Buchungsportale (z. B. Airbnb, Booking)
- Saisonpreise mit Zuschlägen in Ferienzeiten oder zu Messeveranstaltungen
- Wochenrabatte oder Langzeitpreise
- Pauschalen bei bestimmten Zusatzleistungen (Reinigung, Parkplatz, Frühstück)
Beispielhafte Preisniveaus können zur Veranschaulichung genannt werden, etwa:
„Die durchschnittliche Übernachtung soll zwischen 89 € und 129 € pro Einheit kosten, abhängig von Saison, Standort und Buchungsdauer.“
Ziel ist es, eine klare Verbindung zwischen Angebot, Zielgruppe und Preismodell herzustellen – transparent, nachvollziehbar und marktgerecht.
Der Businessplan muss veranschaulichen, dass Angebot und Preisstruktur nicht zufällig gewählt wurden, sondern Ergebnis einer bewussten strategischen Entscheidung sind. Nur so lässt sich Vertrauen schaffen – bei Gästen, bei Partnern und bei Investoren.
Businessplan erstellen für eine Kurzzeitvermietung: Branche / Markt
Wer eine Kurzzeitvermietung wirtschaftlich betreiben will, sollte frühzeitig den relevanten Markt analysieren und strukturiert einen Businessplan erstellen, der Chancen, Grenzen und Besonderheiten des Umfelds realistisch darstellt. Dieses Kapitel vereint vier zentrale Analysebereiche: den Gesamtmarkt, die Zielgruppe, den Standort und den Wettbewerb. Es ist Grundlage für fundierte strategische Entscheidungen – vom Angebot bis zum Preis.
Marktanalyse – Wie entwickelt sich der Markt für Kurzzeitvermietung?
Der Markt für temporäres Wohnen ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Digitale Buchungsplattformen, verändertes Reiseverhalten und flexible Arbeitsmodelle treiben die Nachfrage – sowohl bei Touristen als auch bei Geschäftsreisenden.
Wichtige Trends:
- Zunahme von Workations und Remote-Arbeitsmodellen
- Professionalisierung der Anbieter (weg vom privaten Airbnb-Vermieter hin zum strukturierten Geschäftsmodell)
- Wachsende Bedeutung von Sichtbarkeit und Bewertungen in digitalen Portalen
- Regulatorische Eingriffe in touristischen Hotspots (z. B. Zweckentfremdungsverbot, Meldepflichten)
Auch wenn die Einstiegshürden vergleichsweise gering erscheinen, ist der Markt zunehmend differenziert. Die Erwartungen an Service, Sauberkeit, Zuverlässigkeit und digitale Erreichbarkeit steigen. Gleichzeitig wird der Wettbewerb dichter – besonders in Großstädten und beliebten Ferienregionen.
Zielgruppenanalyse – Wer sind Ihre Gäste und was erwarten sie?
Ein professionell erstellter Businessplan benennt nicht nur, dass eine Nachfrage besteht, sondern auch von wem. Wer sind die Menschen, die Ihre Unterkunft buchen sollen? Was suchen sie – und wie treffen sie ihre Entscheidungen?
Typische Zielgruppen in der Kurzzeitvermietung:
- Geschäftsreisende: benötigen funktionale, zentrale Unterkünfte mit WLAN und guter Anbindung
- Touristen und Städtereisende: suchen Komfort, Authentizität und Preis-Leistung
- Monteure oder Zeitarbeiter: benötigen pragmatische, bezahlbare Lösungen in Arbeitsplatznähe
- Langzeitgäste (30+ Nächte): z. B. bei beruflichem Wechsel oder Übergangsphasen
- Entscheidungsfaktoren:
- Lage, Sauberkeit, Preis, Ausstattung, Check-in-Prozesse, Bewertungen, Fotos
Ein kurzer Exkurs zur Marktsegmentierung ist hier hilfreich – etwa anhand der TAM-SAM-SOM-Methode:
Abkürzung | Bedeutung | Bezug zur Planung |
TAM | Total Addressable Market | Gesamtmarkt für Kurzzeitvermietung |
SAM | Serviceable Available Market | Markt im konkreten Einzugsgebiet |
SOM | Serviceable Obtainable Market | (realistisch erreichbarer Anteil) Marktanteil, den Sie durch Ihr Angebot voraussichtlich erreichen können |
Diese Unterscheidung hilft, zwischen Vision und Realität zu differenzieren – und Ihren Businessplan auf ein solides Fundament zu stellen.
Standortanalyse – Warum der Ort Ihrer Vermietung entscheidend ist
Die Wahl des Standorts hat direkten Einfluss auf Auslastung, Preisniveau und Zielgruppe. Es reicht nicht aus, einfach ein „beliebtes Viertel“ zu benennen – entscheidend ist die systematische Analyse relevanter Standortfaktoren.
Relevante Kriterien:
- Nähe zu Bahnhöfen, Messen, Innenstadt, Sehenswürdigkeiten
- Verkehrsanbindung, Parkmöglichkeiten, Erreichbarkeit
- Wirtschaftliche Aktivität der Region (z. B. Firmensitze, Handwerk, Gewerbegebiete)
- Tourismuszahlen, Übernachtungsstatistiken, lokale Saisonalitäten
- Konkurrenzdichte im direkten Umfeld
Gute Standorte sind nicht zwingend die teuersten. Entscheidend ist, dass Ihr Angebot zum Ort passt – und dass Sie das im Businessplan nachweisen können.
Beispielhafte Standorttypen:
- Städtisches Zentrum → ideal für Städtereisende & Geschäftsleute
- Randlage mit ÖPNV-Anbindung → attraktiv für Langzeitgäste mit Budgetfokus
- Touristische Region mit hohem Freizeitwert → gut für Familien & Urlauber
Konkurrenzanalyse – Wer bietet was, und was machen Sie anders?
Wer sich selbstständig machen will, muss die Wettbewerbslandschaft kennen – und darin eine realistische eigene Position finden.
Typische Konkurrenten:
- Private Airbnb-Vermieter
- Kleine Hotelbetriebe und Boardinghäuser
- Gewerbliche Anbieter mit automatisierten Vermietungsprozessen
- Plattformen mit angeschlossenen Management-Services
Analyseempfehlung:
- Welche Anbieter sind im direkten Umkreis aktiv?
- Zu welchen Preisen vermieten sie?
- Welche Bewertungen erhalten sie (z. B. Sauberkeit, Lage, Kommunikation)?
- Wo sind Schwächen erkennbar?
Eigene Positionierung: Nutzen Sie die Erkenntnisse, um Ihre Stärken gezielt herauszuarbeiten. Das kann die Lage, die Ausstattung, der Service oder die Spezialisierung auf eine bestimmte Zielgruppe sein. Die klare Differenzierung bildet später die Grundlage für Ihre Marketing- und Vertriebsstrategie.
Eine fundierte Markt-, Zielgruppen-, Standort- und Konkurrenzanalyse erhöht nicht nur die Qualität Ihres Businessplans, sondern senkt auch das Risiko unternehmerischer Fehlentscheidungen. Wer seine Umgebung kennt, kann seine Kurzzeitvermietung gezielt darin positionieren – und seine Chancen optimal nutzen.
Businessplan erstellen für eine Kurzzeitvermietung: Marketing / Vertrieb
Ein überzeugendes Angebot allein reicht nicht aus. Wer eine Kurzzeitvermietung erfolgreich betreiben will, muss auch dafür sorgen, dass potenzielle Gäste davon erfahren – und buchen. Deshalb gehört in jeden Businessplan eine fundierte Strategie für Marketing und Vertrieb. Hier geht es darum, Reichweite zu schaffen, Vertrauen aufzubauen und letztlich Auslastung zu erzielen.
Marketingstrategie – Vertrauen durch Sichtbarkeit
Im Marketing entscheidet der erste Eindruck – oft schon bei der Suche auf Plattformen wie Airbnb, Booking.com oder Google. Professionelle Fotos, klare Texte, ein einheitliches Erscheinungsbild und schnelle Reaktionszeiten sind heute Standard. Entscheidend ist, wie Sie sich im Wettbewerb positionieren und Ihre Zielgruppe ansprechen.
Bei der Businessplan-Erstellung sollten Sie aufzeigen, welche Maßnahmen zur Kundengewinnung geplant sind und wie diese zur Marke und zum Angebot passen. Dabei spielen sowohl Online-Kanäle als auch lokale Maßnahmen eine Rolle.
Zentrale Überlegungen:
- Präsenz auf Buchungsportalen mit optimierten Inseraten
- Aufbau einer eigenen Website mit direkter Buchungsfunktion
- Social-Media-Aktivitäten zur Imagepflege und Reichweitensteigerung
- Pflege von Bewertungen und Gästefeedback zur Vertrauensbildung
Auch Kooperationen – etwa mit Restaurants, Taxiunternehmen oder Veranstaltern vor Ort – können die Bekanntheit fördern und Zusatznutzen für Gäste schaffen. Eine gute Marketingstrategie verbessert Ihre Sichtbarkeit und verschafft Ihnen Aufmerksamkeit.
Vertriebsstrategie – Von der Suche zur Buchung
Die Vertriebsstrategie beschreibt den konkreten Weg vom Interesse zur Buchung. Gerade im Bereich Kurzzeitvermietung laufen Buchungen heute fast ausschließlich digital – aber nicht zwingend über dieselben Kanäle. Ein gelungener Vertrieb verbindet Reichweite mit Kontrolle über den Buchungsprozess.
Zur Auswahl stehen unter anderem:
- Buchungsportale mit hoher Reichweite (z. B. Airbnb, Booking.com)
- Eigene Website mit provisionsfreiem Direktvertrieb
- Agenturen oder lokale Anbieter, die gegen Gebühr vermitteln
- Unternehmenspartnerschaften für Dauergäste oder Firmenkunden
Welche Kanäle zum Einsatz kommen, hängt stark von Zielgruppe und Standort ab. Entscheidend ist, dass Reichweite und Wirtschaftlichkeit im Gleichgewicht stehen. Wer zu stark auf Plattformen setzt, zahlt hohe Provisionen – wer nur auf Eigenvermarktung setzt, riskiert geringe Auslastung.
Ein erfolgreicher Businessplan zeigt auf, wie Sie beide Bereiche – Marketing und Vertrieb – miteinander verzahnen. Sichtbarkeit und Verfügbarkeit müssen zusammen gedacht werden. Nur dann entsteht aus Interesse auch eine Buchung.
Businessplan erstellen für eine Kurzzeitvermietung: Organisation
Als Entrepreneur in der Kurzzeitvermietung müssen Sie nicht nur ein attraktives Angebot formulieren, sondern auch darlegen, wie der Betrieb im Alltag organisiert ist. Wer in diesem Rahmen einen Businessplan erstellen will, sollte in diesem Kapitel transparent darstellen, welche Rechtsform, Aufgabenverteilung und Infrastruktur gewählt wurden – und warum.
Rechtsform – Fundament des Unternehmens
Die Wahl der Rechtsform hat Einfluss auf steuerliche Pflichten, Haftung und Außenwirkung. In der Kurzzeitvermietung kommen häufig Einzelunternehmen, Gesellschaften bürgerlichen Rechts (GbR) oder haftungsbeschränkte Unternehmergesellschaften (UG) zum Einsatz. Entscheidend ist, dass die gewählte Struktur zur Größe des Betriebs, zur geplanten Entwicklung und zum Investitionsbedarf passt.
Ein gut begründeter Hinweis im Geschäftsplan signalisiert Weitsicht – gerade, wenn eine Finanzierung oder Förderung beantragt wird. Auch die Möglichkeit, später die Rechtsform anzupassen, kann als strategische Option erwähnt werden.
Aufgabenverteilung – Zuständigkeiten klären, Prozesse steuern
Ein reibungsloser Ablauf erfordert klare Strukturen – unabhängig davon, ob der Betrieb allein oder mit Unterstützung geführt wird. Aufgaben wie Gästekommunikation, Reinigung, Wartung, Marketing und Buchhaltung müssen zuverlässig organisiert sein.
Typische Kernaufgaben:
- Kontakt mit Gästen (Buchung, Rückfragen, Check-in)
- Pflege der Objekte (Reinigung, Kontrolle, Wartung)
- Verwaltung (Rechnungen, Steuern, Verträge)
- Online-Präsenz (Inserate, Buchungsplattformen, Website)
Im Geschäftsplan sollte ersichtlich sein, ob diese Aufgaben selbst übernommen, ausgelagert oder teilautomatisiert werden – etwa durch Buchungssysteme oder Dienstleister.
Infrastruktur – Technische und räumliche Basis
Die betriebliche Infrastruktur ist das Rückgrat der täglichen Abläufe. Dazu gehören sowohl die Immobilien selbst als auch technische Hilfsmittel, die Prozesse erleichtern und professionalisieren.
Beispiele:
- Digitale Tools wie Channel-Manager, automatische Kalender- und Preisabgleiche
- Systeme für kontaktlosen Zugang (z. B. Schlüsseltresore, Smartlocks)
- Verwaltungssoftware zur Buchhaltung und Dokumentation
- Büro- oder Lagerräume, falls erforderlich
Ein stimmiges Organisationskonzept ist ein wesentlicher Baustein der Geschäftsplanung. Es zeigt, dass die Umsetzung nicht nur gedacht, sondern auch praktisch durchführbar ist – und schafft Vertrauen in die operative Stärke des Unternehmens.
Businessplan erstellen für eine Kurzzeitvermietung: Chancen und Risiken
Ein realistischer Blick auf die eigenen Chancen und Risiken gehört zu jedem professionellen Businessplan. Wer eine Kurzzeitvermietung betreiben möchte und einen belastbaren Geschäftsplan erstellen will, sollte nicht nur das Potenzial seines Vorhabens aufzeigen, sondern auch die damit verbundenen Unsicherheiten offen benennen – und darlegen, wie mit ihnen umgegangen wird.
Im Mittelpunkt steht die strukturierte SWOT-Analyse, mit der Stärken (Strengths), Schwächen (Weaknesses), Chancen (Opportunities) und Risiken (Threats) des Unternehmens systematisch erfasst werden. Dabei geht es nicht um vollständige Sicherheit, sondern um Vorbereitung und Risikobewusstsein – zentrale Aspekte für Kapitalgeber und strategische Entscheidungen.
Interne Faktoren: Stärken und Schwächen
Stärken können sich aus dem Standort, dem Angebot oder dem persönlichen Know-how ergeben. Auch eine klare Zielgruppenansprache, Erfahrung in der Kundenbetreuung oder technologische Vorteile wie automatisierte Buchungssysteme können positiv ins Gewicht fallen.
Mögliche Schwächen:
- Mangelnde Erfahrung in der operativen Führung
- Abhängigkeit von wenigen Buchungskanälen
- Begrenzte finanzielle Rücklagen bei Anlaufverlusten
- Hohe Anfangsinvestitionen
Diese Faktoren sollten nicht verschwiegen, sondern eingeordnet werden. Entscheidend ist, wie mit ihnen umgegangen wird – etwa durch gezielte Weiterbildung, Partnernetzwerke oder Rücklagenbildung.
Externe Faktoren: Chancen und Risiken
Der Markt für Kurzzeitvermietung bietet zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten – sei es durch neue Zielgruppen, steigende Nachfrage in bestimmten Regionen oder digitale Innovationen im Gästeservice.
Risiken bestehen unter anderem durch:
- Rechtliche Änderungen (z. B. Zweckentfremdungssatzungen)
- Saisonale Nachfrageschwankungen
- Zunehmende Konkurrenz durch große Plattformanbieter
- Wirtschaftliche Einbrüche (z. B. Pandemie, Inflation)
Ein strukturierter Umgang mit externen Risiken – etwa durch Flexibilität in der Preisgestaltung, Angebotsdiversifikation oder Notfallstrategien – erhöht die Widerstandsfähigkeit des Geschäftsmodells.
Wer einen fundierten Geschäftsplan erstellt, zeigt in diesem Kapitel, dass Chancen aktiv genutzt und Risiken nicht verdrängt, sondern durchdacht begegnet werden. Genau diese Balance überzeugt Banken, Partner und Investoren – und hilft auch dem Unternehmer selbst, strategisch zu handeln statt nur zu reagieren.
Businessplan erstellen für eine Kurzzeitvermietung: Finanzplan
Ein durchdachter Finanzplan ist das Rückgrat jeder Businessplan-Erstellung – besonders im Bereich Kurzzeitvermietung, wo laufende Kosten, variable Auslastungen und Investitionen gut kalkuliert sein müssen. Wer Kapital aufnehmen, Fördermittel beantragen oder Partner überzeugen möchte, muss zeigen, wie das Vorhaben wirtschaftlich tragfähig umgesetzt wird.
Ziel dieses Kapitels ist es, alle wesentlichen finanziellen Aspekte realistisch, nachvollziehbar und strukturiert darzustellen. Dazu gehören die Kostenstruktur, die Einnahmeprognose, der Kapitalbedarf, sowie ggf. Hinweise zur Rentabilität und zum geplanten Break-even-Zeitpunkt.
Lesetipp: Finanzplan erstellen für Co-Living und die Kurzzeitvermietung von Ferienwohnungen
Investitionen und laufende Kosten
Der Start einer Kurzzeitvermietung erfordert in der Regel initiale Investitionen in Ausstattung, Renovierung, Buchungssysteme und Marketing. Auch Kautionen, Genehmigungen und Beratungsleistungen sollten einkalkuliert werden.
Typische Anfangsinvestitionen:
- Möblierung und Ausstattung der Einheiten
- Digitale Infrastruktur (Channel-Manager, Website, Smartlocks)
- Marketingmaßnahmen zur Erstvermarktung
- Rücklagen für Anlaufverluste
Hinzu kommen laufende Betriebskosten wie Reinigung, Energie, Internet, Gebühren für Buchungsportale, Wartung und ggf. Personal oder externe Dienstleister.
Umsatzplanung und Erlösmodell
Die Einnahmen richten sich vor allem nach dem Preisniveau und der durchschnittlichen Auslastung. In Ihrem Geschäftsplan sollten realistische Annahmen getroffen werden – auf Basis vergleichbarer Anbieter, saisonaler Schwankungen und Erfahrungswerten aus dem Markt.
Beispiel: Bei zwei Einheiten mit einem durchschnittlichen Übernachtungspreis von 110 € und einer jährlichen Auslastung von 70 % ergibt sich ein Bruttoumsatz von rund 56.000 € pro Jahr und Einheit. Solche Berechnungen sollten im Finanzplan nachvollziehbar abgebildet sein.
Auch die Entwicklung über die ersten drei Geschäftsjahre sollte skizziert werden, etwa in Form einer moderaten Steigerung der Auslastung oder Preise.
Kapitalbedarf und Finanzierung
Der Kapitalbedarf ergibt sich aus der Summe der Investitionen plus notwendiger Liquiditätspuffer. Dabei sollte auch geklärt werden, wie dieser gedeckt wird: durch Eigenkapital, Darlehen, Förderprogramme oder stille Beteiligungen. Deshalb sollten Fördermöglichkeiten wie Mikrokredite, der Gründungszuschuss von der Agentur für Arbeit oder regionale Programme erwähnt werden. Insbesondere staatliche Förderbanken unterstützen Existenzgründer, z.B. mit einem vergünstigten Gründerkredit zu attraktiven Konditionen. (siehe auch: KfW-Gründerkredit)
Ein vollständiger Finanzplan enthält:
- Kapitalbedarfsplan
- Investitionsplan
- Umsatzplan
- Gewinn- und Verlustrechnung (Plan-G&V)
- Liquiditätsplanung
- Break-even-Analyse
- Tilgungsplan (bei der Verwendung von Fremdkapital)
- Darstellung Finanzierungsquellen
Ein realistischer und klar strukturierter Finanzplan ist der Beweis, dass das Geschäftsmodell nicht nur gut gedacht, sondern auch wirtschaftlich durchführbar ist. In der Kurzzeitvermietung, wo Preisdruck und Saisonalität Herausforderungen darstellen, ist das von zentraler Bedeutung.
Businessplan erstellen für eine Kurzzeitvermietung: Anhang
Ein vollständiger Businessplan endet allerdings nicht mit dem Finanzteil, sondern wird durch einen übersichtlich gestalteten Anhang ergänzt. Gerade bei einer Kurzzeitvermietung, bei der Standort, Ausstattung und Marktzugang eine zentrale Rolle spielen, ist der Anhang die ideale Stelle, um Ihre Aussagen aus dem Hauptteil zu belegen und zu vertiefen.
Ziel dieses Kapitels ist es, dem Leser zusätzliche Informationen zur Verfügung zu stellen, die den Geschäftsplan abrunden – ohne ihn im Fließtext zu überfrachten. Gut gewählte Unterlagen steigern die Überzeugungskraft des Gesamtkonzepts und schaffen Vertrauen in die Professionalität der Umsetzung.
Typische Inhalte im Anhang:
- Grundrisse oder Fotos der vermieteten Einheiten
- Standortkarten oder Auszüge aus der Standortanalyse
- Relevante Auszüge aus der Marktanalyse oder Zielgruppenstudien
- Detailtabellen zur Umsatz- oder Liquiditätsplanung
- Angebote für Möbel, Software oder Renovierungen
- Verträge oder Vorverträge (z. B. Mietverträge, Dienstleistungsvereinbarungen)
- Nachweise über Qualifikationen oder Weiterbildungen
- Übersichten zur Konkurrenz (z. B. Vergleichstabellen, Preisanalysen)
Auch eigene Recherchen zur Wettbewerbsanalyse oder eine tabellarische Darstellung der TAM-SAM-SOM-Berechnung können im Anhang sinnvoll platziert werden, wenn sie im Hauptteil nur zusammenfassend behandelt wurden.
Wichtig ist die klare Gliederung: Der Anhang sollte beschriftet und strukturiert sein, etwa durch Nummerierung (Anlage 1, Anlage 2 etc.) oder Kapitelverweise, damit er bei Bedarf gezielt aufgerufen werden kann.
Der Anhang ist ein Pflichtteil und eine Chance. Wer ihn nutzt, um die eigenen Aussagen fundiert zu untermauern, verleiht seinem Businessplan zusätzliche Substanz und Seriosität. Das gilt besonders in der Kurzzeitvermietung, wo Vertrauen und Transparenz kaufentscheidend sein können.
Businessplan erstellen für eine Kurzzeitvermietung: Fazit – Struktur, Potenzial und Perspektive
Der Weg in die Selbstständigkeit erfordert Mut und Arbeit. Wer erfolgreich eine Kurzzeitvermietung aufbauen möchte, kommt an einer strukturierten Planung nicht vorbei. „Einen Businessplan erstellen“, das bedeutet nicht nur, die Idee zu Papier zu bringen, sondern ein tragfähiges Fundament für den operativen Alltag und die strategische Weiterentwicklung zu legen.
Doch wer sich Zeit nimmt, recherchiert, plant und seine Ressourcen sinnvoll nutzt, kann sich einen echten Wettbewerbsvorteil verschaffen. Sie müssen auch nicht alles wissen. Sollten Sie an Ihre Grenzen stoßen oder sich in manchen Punkten unsicher sein: Nutzen Sie das Know-how erfahrener Mentoren, Branchenpartner oder einer Gründungsberatung, um sich abzusichern oder Ihren Businessplan zu professionalisieren.
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert eine zertifizierte Unternehmensberatung mit bis zu 80 % der Beratungskosten. Zahlreiche Bundesländer bieten ebenfalls geförderte Beratungsprogramme, z.B. ein Gründercoaching oder Finanzierungsberatung. Kontaktieren Sie uns und wir suchen für Sie kostenfrei den richtigen Ansprechpartner für die Gründung Ihrer Kurzzeitvermietung.
Ein guter Geschäftsplan zeigt, wie sich ein Vermietungskonzept Schritt für Schritt in ein wirtschaftlich durchdachtes Unternehmen überführen lässt: von der Angebotsgestaltung über die Marktanalyse bis hin zur Finanzierung. Klar definierte Zielgruppen, ein durchdachter Standort, eine realistische Preisstrategie und eine funktionale Organisation sind die Säulen, auf denen das Modell ruht.
Daneben bietet die Kurzzeitvermietung – sofern professionell betrieben – attraktive Skalierungsmöglichkeiten. Wer eine funktionierende Struktur etabliert hat, kann mit zusätzlichen Einheiten wachsen, neue Standorte erschließen oder durch digitale Tools operative Abläufe automatisieren. Auch die Ausweitung des Angebots auf spezielle Zielgruppen (z. B. Geschäftsreisende, Pflegepersonal, Studierende) ist ein möglicher Wachstumspfad.
Langfristig kann sogar die Entwicklung eines eigenen Franchising-Modells in Betracht gezogen werden: Eine standardisierte Marke, verbunden mit bewährten Prozessen, digitalen Buchungssystemen und erprobten Servicestandards, bietet anderen Gründern Orientierung – und dem Franchisegeber ein skalierbares Geschäftsmodell mit kontinuierlichen Einnahmen.
Am Ende steht nicht nur eine Unterkunft zur Verfügung – sondern ein durchdachtes System, das Gastfreundschaft, Effizienz und wirtschaftliches Denken vereint. Wer den Businessplan nicht als Pflichtaufgabe versteht, sondern als strategisches Werkzeug nutzt, schafft die besten Voraussetzungen für ein stabiles, wachstumsfähiges Unternehmen.