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Die Globalisierung eröffnet Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten, ihre Geschäftsaktivitäten ins Ausland zu verlagern. Für deutsche Unternehmen, die darüber nachdenken, ihren Standort zu wechseln, spielt die Wegzugsbesteuerung eine entscheidende Rolle. Dieser Blogartikel gibt einen Überblick über die wichtigsten Aspekte der Wegzugsbesteuerung und bietet wertvolle Tipps für Unternehmen, die einen Umzug ins Ausland planen.

Was ist die Wegzugsbesteuerung?

Die Wegzugsbesteuerung gemäß § 6 Außensteuergesetz (AStG) ist eine Steuer, die auf die stillen Reserven erhoben wird, wenn ein Steuerpflichtiger oder ein Unternehmen Deutschland verlässt. Sie soll sicherstellen, dass alle bis zum Zeitpunkt des Wegzugs in Deutschland erzielten Gewinne auch in Deutschland versteuert werden. Die Besteuerung erfolgt auf Basis der Differenz zwischen dem Buchwert und dem Verkehrswert der Vermögenswerte, die als „stille Reserven“ bezeichnet werden.

6 AStG: Die rechtliche Grundlage

Gemäß § 6 AStG unterliegt die Wegzugsbesteuerung die natürlichen Personen, die wesentliche Beteiligungen an Kapitalgesellschaften halten und ihren Wohnsitz ins Ausland verlegen. Wesentliche Beteiligung bedeutet, dass der Steuerpflichtige mindestens 1 % der Anteile an der Kapitalgesellschaft hält. Für Kapitalgesellschaften selbst, die ihren Sitz oder ihre Geschäftsleitung ins Ausland verlegen, greifen spezielle Regelungen des Körperschaftsteuergesetzes (KStG) und des Einkommensteuergesetzes (EStG).

Wer ist von der Wegzugsbesteuerung betroffen?

Kapitalgesellschaften

Kapitalgesellschaften wie GmbHs und AGs sind unmittelbar betroffen, wenn sie ihren Sitz oder ihre Geschäftsleitung ins Ausland verlegen. In diesen Fällen wird angenommen, dass die stillen Reserven aufgedeckt und versteuert werden müssen.

Natürliche Personen

Natürliche Personen, die Anteile an Kapitalgesellschaften halten, sind betroffen, wenn sie Deutschland verlassen und dabei eine wesentliche Beteiligung (mindestens 1 % der Anteile) besitzen. Diese Regelung findet Anwendung gemäß § 6 AStG.

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Warum ist die Wegzugsbesteuerung wichtig für Unternehmen?

Unternehmen, die Deutschland verlassen, um ihren Sitz ins Ausland zu verlagern, müssen sicherstellen, dass sie ihre steuerlichen Verpflichtungen erfüllen. Die Wegzugsbesteuerung stellt sicher, dass Unternehmen ihre in Deutschland erwirtschafteten Gewinne versteuern, bevor sie das Land verlassen. Das deutsche Steuerrecht sieht hierbei strenge Regelungen vor, die insbesondere für Kapitalgesellschaften von Bedeutung sind.

Berechnung der Wegzugsbesteuerung

Die Berechnung der Wegzugsbesteuerung ist ein komplexer Prozess, der die Bewertung von Unternehmenswerten sowohl für materielle als auch immaterielle Wirtschaftsgüter erfordert. Die Grundlage bildet die Differenz zwischen dem Buchwert und dem Verkehrswert dieser Wirtschaftsgüter, die als „stille Reserven“ bezeichnet werden. Diese Reserven sind der Betrag, der bei einem Wegzug versteuert werden muss.

Definitionen und Grundlagen

  • Buchwert: Der Buchwert eines Vermögenswertes entspricht seinem ursprünglichen Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich der kumulierten Abschreibungen.
  • Verkehrswert: Der Verkehrswert (auch Marktwert) ist der Preis, den ein Vermögenswert im freien Markt erzielen würde. Er berücksichtigt die aktuellen Marktbedingungen und die spezifischen Eigenschaften des Vermögenswertes.

Stille Reserven

Stille Reserven entstehen, wenn der Verkehrswert eines Vermögenswertes höher ist als sein Buchwert. Diese Differenz stellt den unbesteuerten Wertzuwachs dar, der bei der Verlagerung des Unternehmenssitzes ins Ausland besteuert werden muss.

Beispiel zur Veranschaulichung

Ein Unternehmen besitzt einen Maschinenpark, dessen Buchwert bei 1 Million Euro liegt. Aufgrund der Marktentwicklung und der guten Wartung beträgt der Verkehrswert jedoch 3 Millionen Euro. Die Differenz zwischen dem Buchwert und dem Verkehrswert beträgt 2 Millionen Euro. Diese 2 Millionen Euro sind die stillen Reserven, die der Wegzugsbesteuerung unterliegen.

Berechnung im Detail

  1. Ermittlung des Buchwertes:
    • Anschaffungskosten der Maschinen: 1,5 Millionen Euro
    • Kumulierte Abschreibungen: 0,5 Millionen Euro
    • Buchwert = Anschaffungskosten – kumulierte Abschreibungen = 1,5 Mio. Euro – 0,5 Mio. Euro = 1 Mio. Euro
  2. Ermittlung des Verkehrswertes:
    • Der Verkehrswert wird durch eine Marktanalyse oder eine Bewertung durch einen Sachverständigen ermittelt.
    • Verkehrswert der Maschinen: 3 Millionen Euro
  3. Berechnung der stillen Reserven:
    • Stille Reserven = Verkehrswert – Buchwert = 3 Mio. Euro – 1 Mio. Euro = 2 Mio. Euro

Steuerliche Behandlung der stillen Reserven

Die stillen Reserven unterliegen der Besteuerung nach den geltenden Steuersätzen. Dies kann in Form der Körperschaftsteuer (KSt) und der Gewerbesteuer (GewSt) erfolgen. Der anzuwendende Steuersatz hängt von der Rechtsform des Unternehmens und weiteren individuellen Faktoren ab.

Berücksichtigung immaterieller Wirtschaftsgüter

Neben materiellen Gütern wie Maschinen und Anlagen müssen auch immaterielle Wirtschaftsgüter in die Berechnung einbezogen werden. Dazu gehören:

  • Patente: Wenn ein Patent einen Buchwert von 0,5 Millionen Euro und einen Verkehrswert von 2 Millionen Euro hat, entstehen stille Reserven von 1,5 Millionen Euro.
  • Markenrechte: Marken, die ursprünglich ohne Anschaffungskosten in den Büchern stehen, können erheblich an Wert gewonnen haben. Ihr Verkehrswert muss professionell geschätzt werden.
  • Firmenwerte (Goodwill): Der Goodwill repräsentiert den Geschäftswert, der über den materiellen und immateriellen Vermögenswerten liegt. Dieser wird oft bei Unternehmensübernahmen als Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem Wert der einzelnen Vermögenswerte ermittelt.

Beispielhafte Berechnung mit immateriellen Werten

Ein Unternehmen verlegt seinen Sitz ins Ausland und besitzt folgende Vermögenswerte:

  • Maschinenpark: Buchwert 1 Mio. Euro, Verkehrswert 3 Mio. Euro
  • Patent: Buchwert 0,5 Mio. Euro, Verkehrswert 2 Mio. Euro
  • Marke: Buchwert 0 Euro, Verkehrswert 1 Mio. Euro
  • Goodwill: Buchwert 0 Euro, Verkehrswert 4 Mio. Euro

Gesamtberechnung der stillen Reserven:

  1. Maschinenpark:
    • Stille Reserven = 3 Mio. Euro – 1 Mio. Euro = 2 Mio. Euro
  2. Patent:
    • Stille Reserven = 2 Mio. Euro – 0,5 Mio. Euro = 1,5 Mio. Euro
  3. Marke:
    • Stille Reserven = 1 Mio. Euro – 0 Euro = 1 Mio. Euro
  4. Goodwill:
    • Stille Reserven = 4 Mio. Euro – 0 Euro = 4 Mio. Euro

Gesamtsumme der stillen Reserven:

  • Gesamtstille Reserven = 2 Mio. Euro (Maschinenpark) + 1,5 Mio. Euro (Patent) + 1 Mio. Euro (Marke) + 4 Mio. Euro (Goodwill) = 8,5 Mio. Euro

Diese 8,5 Millionen Euro an stillen Reserven müssen bei der Wegzugsbesteuerung berücksichtigt und versteuert werden.

Die Berechnung der Wegzugsbesteuerung erfordert eine sorgfältige Bewertung der stillen Reserven, die aus der Differenz zwischen Buchwert und Verkehrswert der Vermögenswerte resultieren. Unternehmen sollten sich frühzeitig mit diesen Berechnungen auseinandersetzen und professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um eine genaue und rechtssichere Ermittlung der Steuerlast zu gewährleisten.

Möglichkeiten zur Vermeidung oder Reduzierung der Wegzugsbesteuerung

Unternehmen haben verschiedene Optionen, um die Steuerlast durch die Wegzugsbesteuerung zu minimieren oder sogar zu vermeiden:

  • Langfristige Planung: Eine frühzeitige und sorgfältige Planung des Wegzugs kann helfen, steuerliche Belastungen zu reduzieren. Es kann sinnvoll sein, Vermögenswerte schrittweise abzubauen oder in weniger steuerschwere Formen umzuwandeln.
  • Nutzung von Doppelbesteuerungsabkommen (DBA): Deutschland hat mit vielen Ländern Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen, die Regelungen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung enthalten. Diese Abkommen können Steuervergünstigungen oder -befreiungen bieten.
  • Verschiebung des Wegzugs: Bei kurzfristigen Aufenthalten im Ausland kann es strategisch sein, den Wegzug hinauszuzögern oder zu einem günstigeren Zeitpunkt durchzuführen.
  • Unternehmerische Beratung: Eine professionelle Beratung kann helfen, die individuelle Situation zu analysieren und die beste Vorgehensweise zu bestimmen.

Fazit

Die Wegzugsbesteuerung ist ein komplexes Thema, das für Unternehmen, die ihren Standort ins Ausland verlegen möchten, von zentraler Bedeutung ist. Eine gründliche Vorbereitung und professionelle Beratung sind essenziell, um finanzielle Nachteile zu vermeiden und den Übergang möglichst reibungslos zu gestalten. Unternehmen sollten sich frühzeitig mit den steuerlichen Konsequenzen eines Wegzugs auseinandersetzen, um die Chancen der Globalisierung optimal zu nutzen und gleichzeitig ihre steuerlichen Verpflichtungen zu erfüllen.

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