Die Corona-Pandemie hat der Gründerlandschaft stark zugesetzt. Rund 11 % weniger Existenzgründungen verzeichnete der KfW-Gründungsmonitor (externer Link) für das Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr. Doch nach diesem Einbruch geht es für Unternehmensgründungen in Deutschland wieder aufwärts. Dies zeigt zumindest eine aktuelle Studie des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), wonach sich 43 % der IHK-Gründungsexperten optimistisch zeigen und der Ansicht sind, dass es 2021 mehr Unternehmensgründungen geben wird als noch im Jahr zuvor.
Viele nachgeholte Unternehmensgründungen erwartet
Ein Grund für die Einschätzung sind laut den IHK-Experten die womöglich vielen nachgeholten Existenzgründungen, die aufgrund der pandemiebedingten Unsicherheiten im Vorjahr nicht gestartet wurden.
Während ein Großteil mit einer Zunahme von Existenzgründungen rechnet, erwarten lediglich 36 % etwa gleich viele Unternehmensgründungen wie im Vorjahr und nur 21 % rechnen dagegen mit einem weiteren Nachlassen der Gründungsaktivität. Diese Einschätzung gibt Hoffnung, dass ein erheblicher Teil des coronabedingten Einbruchs bei den Unternehmensgründungen vom vergangenen Jahr aufgeholt werden kann.
Bessere Rahmenbedingungen für Unternehmensgründungen gefordert
Ein weiterer Teil der Studie fragte Jungunternehmer nach der Einschätzung des Gründerstandortes Deutschland. Hier sahen immerhin knapp 80 % Handlungsbedarf beim Bürokratieabbau, sodass eine Unternehmensgründung einfacher wird und schneller umgesetzt werden kann. Zudem wünschen sich 52 % der jungen Unternehmen ein einfacheres Steuerrecht mit weniger Aufzeichnungs- und Nachweispflichten (Service-Tipp: Steuerberater finden). 38 % hoffen auf einen einfacheren Fördermittel-Zugang (öffentliche Fördergelder). Und für 30 % hat eine bessere IT-Infrastruktur eine große Bedeutung, sodass im Betrieb die Digitalisierungsprozesse ermöglicht werden können und ein leichterer Zugang zu überregionalen Märkten genutzt werden kann.
Ein Drittel sieht positive Auswirkungen der Pandemie für die Unternehmensgründung
Auch wurden die jungen Unternehmensgründer im Rahmen der Studie nach den Auswirkungen der Corona-Pandemie für ihre Existenzgründung gefragt. Hier überwiegen deutlich die negativen Effekte: Rund zwei Drittel der Existenzgründer berichten von geringerer Nachfrage, weniger Liquidität (Lese-Tipp: Liquiditätsengpass) und sinkendem Eigenkapital. Ein ein Drittel der Gründer sieht dagegen positive Auswirkungen der Pandemie auf ihr Unternehmen. Und ein Viertel verzeichnet sogar mehr Nachfrage nach ihren Angeboten als vor der Krise.
Gründer setzen auf die Anpassung des Geschäftsmodells ihrer Unternehmensgründung
Wenn es um die Maßnahmen geht, die Existenzgründer treffen mussten, um ihre Unternehmensgründung erfolgreich durch die Krise zu führen, haben 71 % ihr Geschäftsmodell infolge der Pandemie angepasst. Rund ein Drittel hat staatliche Corona-Hilfen wie KfW-Kredite (Tipp: Gründerkredite) oder Überbrückungshilfen in Anspruch genommen und 20 % haben Kredite aufgenommen oder Beteiligungskapital (Tipp: Venture Capital) akquiriert.
Wissenswertes über den DIHK-Report Unternehmensgründung
Der DIHK-Report Unternehmensgründung veröffentlicht jährlich eine Einschätzung der IHK-Organisation zum Gründergeschehen in Deutschland. Der Report fußt auf mehr als 200.000 IHK-Gesprächen mit angehenden Existenzgründern sowie einer Befragung von knapp 350 Start-ups.
Ob während oder nach der Krise, wer sich selbstständig machen möchte, muss viele Punkte beachten. Dazu gehört sowohl eine zündende Geschäftsidee als auch ein professioneller Businessplan. Um hier gleich von Beginn an auf Nummer sicher zu gehen, sollten Gründer einen Gründungsberater mit ins Boot holen. Im Rahmen einer Existenzgründungsberatung können die Businessplan-Erstellung als auch die Entwicklung des Geschäftskonzepts angegangen werden. Eine solche Beratung wird je nach Bundesland mit bis zu 70 % der Kosten gefördert (Tipp: ✘ Fördercheck).
Der vollständige DIHK-Gründerreport kann auf der Website des DIHK (externer Link zu einem PDF-Dokument) heruntergeladen werden.
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